Feder schreiben

Herauszufinden, wer wir wirklich sind, ist eine der essentiellen Aufgaben in unserem Leben. Diese eine Aufgabe begleitet uns lebenslänglich, so, wie wir uns lebenslänglich entwickeln und wachsen. Deswegen ist es mir auch nicht möglich diese Frage absolut zu beantworten. Was ich kann, das ist mein So-Sein in diesem Augenblick ausdrücken:

Heute, an diesem einen Tag im Oktober 2022 bin ich die Musik, die mich zu Tränen rührt und zum Lachen bringt. Ich bin das Klingen, das meinen Resonanzkörper öffnet und mir Dialog ermöglicht.

Ich bin das Du, das du gern sein möchtest und das Ich, das ich allein nicht sein kann.
Ich bin das Nichts und das Alles.
Ich bin das Jetzt und die Ewigkeit, das Hier und das Überall.

Ich bin der Atemzug, der mich gerade atmet und mir ermöglicht, dass ich lebe, weil er meine Zellen mit Sauerstoff versorgt. Ich bin das Blut, das in meinen Gefäßen fließt, das sich treiben lässt und pumpen lässt durch dieses Netz an Gefäßen. Ich bin meine Arterien und meine Venen, die meinem Blut den Rahmen geben. Ich bin mein Herz, mein Hirn und meine Leber.

Ich bin lebendig, fröhlich und manchmal belastet. Ich bin mal angestrengt und mal ausgeruht. Mal voller Freude und mal tief in der Seele traurig.

Ich bin immer bemüht, andere mit meinen Emotionen und Gefühlen nicht zu belasten. Ich bin geschützt von einer schützenden Kruste und sehne mich nach nichts mehr, als meine Seele, meine Perle im Innen zum Leuchten zu bringen. Vielleicht gelingt mir das manchmal.

Ich bin der verschwommene Blick aus meinen alten Augen, der nicht mehr mit der Brille korrigierbar ist, weil sich im Innen etwas gelöst hat. Der Glaskörper von der Netzhaut. Ich bin das Traurig-Sein über meine eigene Vergänglichkeit.

So bin ich. Im Hier und Jetzt.

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